Politik

Bojen als Freund und Feind der Schwimmenden

Bojen dienen dem Festbinden von Ruder- und Motorbooten. Manchmal dienen sie Schwimmenden zum Schutz vor Motorbooten oder als Wegweiser. Sie sehen vom Ufer recht harmlos aus, sind es aber nicht. Bojen sind auf der Rheinsohle mit einem dicken Drahtseil verankert. Die Boje selber und dieses Drahtseil können uns Schwimmenden gefährlich werden.

"Wir Schwimmenden sind die verletzlichsten und langsamsten Benutzer des Rheins."

Unsere Klugheitsstrategie lautet: Wir gehen mit den potenziellen Gefahren überlegt sowie vorsichtig um.
Dies gilt auch für unser Verhalten gegenüber den Bojen.

Bojen begegnen wir weit draussen vor dem Kleinbasler Ufer. Es sind dies die roten Signalbojen; sie signalisieren eine informelle Trennung zwischen dem Schwimm- und dem Schifffahrtsbereich. Auch sie können gefährlich werden. Ein Alltagsrisiko stellen aber die ufernahen kleineren Bojen zur Bootsbefestigung dar (eigentlich: Parkierbojen). Sie müssen so nahe am Ufer sein, dass Bootseigner ihr Schiff mit einem Wurfanker über ein Seil ans Uferziehen können. Sie sind meist in Reihen am Ufer angeordnet. Bei Hochwasser sind sie leider schwer erkennbar. Ortskenntnisse sind beim Schwimmen sehr wichtig. Vor dem Einstieg empfehlen wir einen Augenschein der Ausstiegsstellen zu nehmen.

Leider befinden sich bei den Bojen oft gute Ausstiegsstellen. Wir müssen dann an ihnen vorbei ans Ufer Schwimmer. Ungeübte, ängstliche Schwimmer:innen halten sich eher nahe am Ufer und sind den Bojen und ihren Tücken umso mehr ausgesetzt.

Achtung vor Stahlkabeln!

Schwimmende, die sich mit der Strömung einer Boje nähern, überqueren zuerst die Verankerung im Rheingrund und dann das Stahlkabel, bis sie die Boje erreichen. Dieses dicke Seil kann beschädigt sein, es kann ausgefranst sein und an der Oberfläche scharfe Strukturen bilden.

Wer hier vom Fluss auf das Bojenseil gespült wird und damit direkten Körperkontakt mit dem Seil erreicht, kann sich schwer verletzen. Rückenschwimmer:innen sind hier besonders gefährdet.

Eine andere grosse Gefahr geht von den Schwimmsäcken und ihren Traggurten (Schulterriemen) aus. Passieren die Schwimmperson und der Schwimmsack nicht auf derselben Seite die Boje, kann sich der Bändel an der Boje verheddern. Gewisse Schwimmsäcke verfügen über eine Sollbruchstelle, die bei den entstehenden hohen Belastungen ausreisst.

Ähnliche Schwierigkeiten bereiten andere ufernahe Installationen, wie Spannseile für die Landestege von Fähren, für temporär errichtete Flosse und die dicken Kabel der Stege der Grossschifffahrt («Steiger» im Fachjargon). Auch an ihnen könnte man hängenbleiben und sich verletzen.

Achtung vor dem Verheddern!

Das Verhängnis ist schwerwiegend, wenn die Schwimmperson sich fest mit dem Sack verbunden hat, insbesondere, wenn der Riemen um den Hals gelegt ist. Das kann lebensgefährlich werden!

Unsere Grundsätze

Von den Bojen Abstand halten.

Den Schwimmsack unverbunden und trotzdem in Griffweite von sich halten.

Grundsätzlich erst unterhalb der Bojen ans Ufer stechen.


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